Sekiro: Shadows Die Twice – der einarmige Wolf – Erfahrungsbericht

Shinobi, Ninjas, Jutsus, japanische Tempelanlagen… geht’s noch besser?

„Sekiro: Shadows Die Twice“ macht vieles richtig richtig gut. Das Game sieht klasse aus (ich spiele es auf der Xbox One X), hat ein schnelles und knackiges Gameplay, bockschwere Bosse – aber auch ein Belohnungssystem, was mich befriedigt. Doch nicht ganz so schnell…

Kämpfen wie ein Ninja

Unser einarmiger Held startet nicht ganz so einarmig und verliert in einer Keilerei mit einem Samurai seinen Arm. Fortan ist es ihm jedoch möglich, Shinobi-Prothesen zu nutzen, die nützliche Gadgets mit sich bringen. Zu Beginn kann man Wurfsterne werfen, kleine Feuerwerke zünden oder eine Axt gegen feindliche Schilde schwingen. Es gibt eine ganze Reihe dieser Prothesen, die man im Laufe des Spiels findet. Für viele Bosse sind die richtigen Prothesen essenziell, um sie zu besiegen (geht auch ohne – ist aber ekelhaft schwer).

Anders als in den Dark Souls Teilen, versucht man in „Sekiro: Shadows Die Twice“ die Haltung des Gegners soweit zu bearbeiten, dass man ihn mit Finisher-Moves richtig eins über die Rübe geben kann. Meine gute alte Taktik (in Dark Souls) es mit Riesenschild und Streitkolben erstmal ruhig angehen zu lassen, ist in „Sekiro: Shadows Die Twice“ völlig fehl am Platze bzw. nicht möglich. Angriff ist hier die beste Verteidigung und das Gameplay möchte perfektioniert werden. Wer die unterschiedlichen Kontermöglichkeiten drauf hat, braucht sich vor keinem Gegner mehr zu fürchten.

Wir gehen ins Detail – unsere Podcast-Folge zum Thema Sekiro und VR:

Einen Punkt, den ich in „Sekiro: Shadows Die Twice“ jedoch schmerzlich vermisse, ist das Gearfarming bzw. die Ausrüstung an sich. In den Souls-Teilen fand ich genau das total genial, für jeden Gegnertypen eine andere Waffe nutzen zu können, oder aber meine Ausrüstung abändern zu können (schwere Rüstung – leichte Rüstung, usw.). Das gibt es schlicht in „Sekiro: Shadows Die Twice“ nicht. Auch ein Charakter-Level-System, wie in den Souls-Teilen, ist nicht vorhanden. Man sammelt sehr wohl eine Art “Erfahrungspunkte” und kann dann verschiedenste Fähigkeiten freischalten, aber man levelt nicht direkt den Charakter um stärker zu werden. Gameplay ist hier einfach alles! In den Dark-Souls-Teilen kann man sich wunderbar hinter gutem Equip verstecken, wohingegen der einarmige Wolf perfekte Konter- oder Parieraktionen benötigt.

Das Fazit – gelungen?

Unabhängig der fehlenden Ausrüstung und der veränderten Charakterentwicklung ist „Sekiro: Shadows Die Twice“ ein überragendes Spiel. In Sachen Level- und Bossdesign (mittelalterliches Japan, berittene Samurai, Riesenschlangen usw.), Atmosphäre (düstere Stimmung und MEGA Soundtrack) und Gameplay (schnell, aggressiv und reaktionsgeladen) legt „From Software“ nochmal einen dicken Batzen zu und setzt neue Maßstäbe.

Für Casual-Gamer, die ein Game á la „Assassins Creed“ erwarten, wird „Sekiro: Shadows Die Twice“ definitiv viel zu schwer sein. Man sollte sich bewusst sein, dass es eine hohe Frustationsgrenze braucht, um nicht den ein oder anderen Controller gegen die Wand zu schmettern. Doch wenn der Boss nach dem Xten-Mal dann doch down geht – das Gefühl ist einfach klasse!

KAUFEN!!!

Euer Krakeeler Frank